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Tageslichtnutzung & visuelles Wohlbefinden

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Tageslicht ist weit mehr als nur eine natürliche Lichtquelle. Es beeinflusst maßgeblich unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unsere Leitungsfähigkeit. Eine durchdachte Tageslichtplanung ist daher ein zentrales Element moderner Architektur und trägt wesentlich zur Aufenthaltsqualität von Innenräumen bei.

 

Warum Tageslicht so wichtig ist

Tageslicht wirkt sich positiv auf unseren biologischen Rhythmus aus. Es steuert die innere Uhr und beeinflusst die Produktion von Hormonen wie Melatonin und Serotonin. Menschen, die ausreichend mit Tageslicht versorgt werden, sind nachweislich konzentrierter, schlafen besser und fühlen sich wohler. Gerade in Arbeitsumgebungen oder Bildungseinrichtungen steigert eine gute Tageslichtversorgung nachweislich die Leitungsfähigkeit und reduziert Stress und Ermüdung.

 

Grundprinzipien der Tageslichtplanung

Bereits in der frühen Planungsphase eines Gebäudes muss die Ausrichtung der Räume auf die Himmelsrichtung abgestimmt werden, um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen. Räume mit hohem Aufenthaltsbedarf wie Büros oder Wohnräume profitieren von einer Südausrichtung, während Räume wie Abstellkammern oder Technikräume eher nach Norden orientiert werden können.

Auch die Größe und Anordnung der Fenster spielt eine wichtige Rolle:

  • Große Fensterflächen lassen mehr Tageslicht ins Gebäude, müssen jedoch gut gegen Blendung und Überhitzung geschützt werden.
  • Oberlichter oder Lichtbänder bieten eine effiziente Möglichkeit, auch innenliegende Räume mit Tageslicht zu versorgen.
  • Raumtiefe und Deckenhöhe beeinflussen ebenfalls, wie weit das Tageslicht in den Raum eindringen kann.

 

Blendung vermeiden & Licht lenken

Während Tageslicht für das Wohlbefinden unverzichtbar ist, kann direkt Sonneneinstrahlung zu Blendung und Überhitzung führen. Moderne Verschattungssysteme wie außenliegende Raffstores oder textiler Sonnenschutz bieten flexible Lösungen, um Tageslicht zu regulieren, ohne es vollständig auszuschließen.

Auch architektonische Elemente wie Lichtsysteme (z. B. Prismen- oder Reflexionslamellen) helfen dabei, das Tageslicht tief in den Raum zu lenken und gleichmäßig zu verteilen.

 

Tageslicht und Energieeffizienz

Ein hoher Tageslichtanteil reduziert den Bedarf an künstlicher Beleuchtung und senkt somit den Energieverbrauch. In Kombination mit tageslichtabhängigen Steuerungen lassen sich Leuchten nur dann aktivieren, wenn der natürliche Lichteintrag nicht ausreicht.

Besonders in Bürogebäuden oder Schulen kann durch intelligente Tageslichtnutzung der Energiebedarf für künstliche Beleuchtung um bis zu 50% gesenkt werden. Auch der Kühlbedarf sinkt, wenn Überhitzung durch Verschattung vermieden wird.

 

Visuelles Wohlbefinden fördern

Neben der Lichtmenge spielt auch die Lichtqualität eine entscheidende Rolle. Tageslicht sorgt für eine hohe Farbwiedergabe und schafft eine natürliche Raumatmosphäre. Unterschiedliche Lichtstimmung im Tagesverlauf wirken sich positiv auf die Wahrnehmung und die Stimmung der Nutzer aus.

Besonders in Arbeitsumgebungen oder Lernräumen sollten die Sehaufgaben berücksichtigt werden. Gleichmäßige Ausleuchtung ohne starke Kontraste oder Blendung ist essenziell, um die Augen zu entlasten und die visuelle Ergonomie zu verbessern.

 

Fazit

Die gezielte Tageslichtnutzung ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen und nutzerorientierten Gebäudeplanung. Sie schafft nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern verbessert auch die Gesundheit und Produktivität der Nutzer. Planer sollten Tageslicht als integralen Bestandteil der Architektur verstehen und es mit weiteren Aspekten wie Verschattung, Energiekonzepte und Nutzerkomfort verknüpfen.

Ein bewusster Umgang mit Tageslicht macht Gebäude nicht nur lebenswerter, sondern auch effizienter und klimafreundlicher.

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