Wiki

Erdarbeiten Hausbau

Inhaltsverzeichnis

Was gehört zu den Erdarbeiten?

Vor dem Beginn des Hausbaus auf einem Grundstück sind verschiedene Erdarbeiten erforderlich. Die Art und der Umfang dieser Arbeiten variieren je nach Bodenbeschaffenheit, der Grundfläche des Hauses sowie der Entscheidung zwischen Bodenplatte oder Keller. Die Erdarbeiten beim Hausbau umfassen im Allgemeinen folgende Schritte:

  • Entfernung des Mutterbodens
  • Ausheben der Baugrube für das Haus
  • Schaffen eines stabilen Untergrunds
  • Einbau einer Frostschürze
  • Nivellierung des Grundstücks

 

Vorbereitung – Baustellenzufahrt

Um mit den Bauarbeiten zu beginnen, ist es erforderlich, eine Baustellenzufahrt zum Baugrundstück zu schaffen. Oft handelt es sich dabei um eine geschotterte Straße, die bis zum Baugrundstück führt. Die Errichtung der Baustellenzufahrt kann der Bauherr in Eigenleistung durchführen, sofern er über entsprechende Gerätschaften wie einen Minibagger verfügt. Dies ist jedoch selten der Fall, daher wird die Errichtung der Baustraße in den meisten Fällen von einem Tiefbauunternehmen übernommen. Gelegentlich ist es erforderlich, einen geeigneten, verdichteten und geschotterten Platz für Kranarbeiten herzustellen, auch diese Aufgabe übernimmt üblicherweise das Tiefbauunternehmen.

 

Aushubarbeit

Die Aushubarbeiten gestalten sich äußerst vielfältig. Sobald der Mutterboden entfernt ist, tritt das nicht tragfähige Erdreich zutage. Es kann sich dabei je nach Region und Lage des Grundstücks um Schluffboden handeln oder sogar um Böden mit einem hohen Lehm- oder Tonanteil. Die spezifischen Eigenschaften dieser Böden machen sie ungeeignet als Untergrund für das Haus, insbesondere aufgrund ihres veränderlichen Wassergehalts, der die Tragfähigkeit beim Hausbau beeinträchtigen kann. Sprengen Sie das Erdreich auf, wenn der Boden sehr steinig ist (Bodenklasse 5 bis Bodenklasse 7), da herkömmlicher Aushub oft nicht möglich ist. Es gibt Regionen in Deutschland, in denen sehr steinige Böden verbreitet sind, wodurch beim Tiefbau während des Hausbaus regelmäßig aufgesprengt werden muss.

  • Entfernen des Mutterbodens: Wie bereits erwähnt, ist es bei jedem Hausbau erforderlich, den Mutterboden – auch bekannt als Oberboden oder Humusschicht – in einer Tiefe von etwa 20 bis 30 cm abzutragen. Dies ist notwendig, da der Boden nicht ausreichend belastbar ist, um ein Haus darauf zu errichten. Idealerweise sollte der Mutterboden nicht entsorgt, sondern auf dem Grundstück zwischengelagert werden. Bei späteren Gartenarbeiten kann die Erde dann wiederverwendet werden, da sie reich an Nährstoffen ist.
  • Deponierung: Viele Städte und Gemeinden verlangen eine Bodenanalyse, bevor der Aushub vom Tiefbauunternehmen auf die Deponie gebracht werden darf. Dies soll sicherstellen, dass keine Gefahrstoffe wie Altlasten und Schwermetalle auf die Deponie gelangen. Wenn die Bodenanalyse ergibt, dass solche Gefahrstoffe vorhanden sind, muss der zukünftige Hausbesitzer mit höheren Kosten für die Erdarbeiten rechnen. Belastetes Erdreich muss zu einer speziellen Deponie gebracht werden, was die Entsorgungskosten erheblich erhöht. Bauherren müssen für die Entsorgung des Aushubs mit 30 bis 50 % der Gesamtkosten aller Erdarbeiten rechnen.
  • Verfüllen und Verdichten des Aushubs: Um eine ausreichende Standfestigkeit beim Hausbau zu gewährleisten, muss der Boden tragfähig sein. Dazu wird eine Sauberkeitsschicht aus Schotter oder Kies aufgetragen, die auf einem Geotextil liegt, um zu verhindern, dass sich der Schotter oder Kies mit dem darunterliegenden Erdreich vermischt. Beginnen Sie oft unmittelbar nach dem Aufbringen der Sauberkeitsschicht mit dem Betonieren der Bodenplatte.

Achten Sie darauf, dass Sie beim Verdichten das Füllmaterial ausreichend verdichten, um spätere Setzungen am Gebäude zu vermeiden. Setzen Sie sich mit unzureichender Verdichtung auseinander oder berücksichtigen Sie, dass ungenügende Verdichtung aufgrund unterschätzter Schubkräfte der Wände aufgetreten sein könnte.

Die Verfüllung erfolgt üblicherweise in Schüttlagen von 30 bis 50 cm, wobei jede Lage einzeln verdichtet wird. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass kein Wasser hinter die Verfüllung gelangt, da dies die Verdichtung beeinträchtigen und die Stabilität gefährden kann.

 

Bodengutachten

Das Bodengutachten stellt sicher, dass der Baugrund für zukünftige Hausbesitzer in Ordnung ist. Zudem dient es als wichtiger Nachweis für Statiker, Kellerbaufirmen und das Tiefbauunternehmen bezüglich der Bodenbeschaffenheit. Das Gutachten erkennt frühzeitig Mehrkosten, insbesondere wenn der Boden mit Altlasten kontaminiert ist oder nicht ausreichend Tragfähigkeit bietet, was einen vollständigen Austausch des Bodens erforderlich machen kann. Schotterböden oder sehr sandige Böden fehlen oft die notwendige Kohäsion, die als Bindung im Erdreich bezeichnet wird. Dadurch wird es Statikern erschwert, genaue Berechnungen durchzuführen. Lehmige Böden hingegen bieten eine gute Stabilität, können jedoch aufgrund hochstehenden Grundwassers Probleme bei der Statik für den Keller verursachen. Mit einem Bodengutachten können diese Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.

 

Verlegung von Hausanschlüssen und Wasserrohren

Legen Sie nach Abschluss der Aushubarbeiten die erforderlichen Grundleitungen wie Wasserrohre und den Hausanschluss. Möglicherweise muss zu diesem Zeitpunkt auch die Frostschürze ausgehoben werden, worauf später noch näher eingegangen wird.

Sichern Sie bei einem Haus mit Keller die Bauwandgruben ausreichend gegen starken und langanhaltenden Regen, um ein Abrutschen der Wände in die Baugrube zu verhindern. Dies kann durch die Verwendung von Planen als Abdeckung oder Gittern als Absicherung von Anfang an erfolgen.

Neben der Anbindung an die Kanalisation und Wasserversorgung sind auch die Strom- und Kommunikationsnetze für das Eigenheim von großer Bedeutung. Üblicherweise erfolgen diese Anschlüsse durch die Bodenplatte direkt ins Haus, was bedeutet, dass entsprechende Arbeiten bei der Herstellung der Platte durchgeführt werden müssen. In der Regel trägt das Tiefbauunternehmen die Verantwortung für diese Arbeiten.

 

Einbau der Frostschürze

Verwenden Sie Betonelemente für die Frostschürze, die Sie tief in den Boden reichen lassen und an den Seiten der Bodenplatte anbringen. Ihre Funktion besteht darin, das Eindringen von Frost unter die Bodenplatte zu verhindern. Ohne eine Frostschürze kann Wasser unter der Bodenplatte gefrieren und Schäden verursachen. Die Frostschürze gewährleistet somit eine stabilere Baukonstruktion und schützt vor den negativen Auswirkungen von Frost auf das Fundament des Hauses.

 

Einebnen des Grundstücks

Verteilen Sie nach Abschluss aller Erdarbeiten den zuvor abgetragenen Mutterboden wieder auf dem Grundstück. Sollte jedoch beim Hausbau mit Keller nicht ausreichend Platz auf dem Grundstück vorhanden sein, um den Mutterboden zu verteilen, gibt es alternative Möglichkeiten. In solchen Fällen bringt das Tiefbauunternehmen das überschüssige Erdreich zur Deponie oder verteilt es auf anderen geeigneten Grundstücken. Dies gewährleistet eine ordnungsgemäße Entsorgung oder Wiederverwendung des Mutterbodens entsprechend den örtlichen Vorschriften und Anforderungen.

 

Wie lange dauern die Erdarbeiten?

Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage. Die Dauer der Erdarbeiten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der beauftragten Arbeiten, dem Umfang der einzelnen Arbeitsschritte und nicht zuletzt dem Wetter.

Für ein typisches Einfamilienhaus dauern die Erdarbeiten im Durchschnitt etwa 1 bis 2 Wochen. Beginnen Sie danach direkt mit dem Betonieren der Bodenplatte.

Allerdings können ungünstige Wetterbedingungen wie Bodenfrost oder anhaltender Regen die Arbeiten beeinträchtigen. Insbesondere bei aufgeweichtem Boden besteht das Risiko, dass Baumaschinen einsinken. Fluten Sie im schlimmsten Fall die Baugrube vollständig mit Wasser, was die Arbeiten stark verzögern kann.

Fazit zum Thema Hausbau

Auf einer Baustelle für das zukünftige Traumhaus sind die Erdarbeiten die grundlegenden Arbeiten, die zunächst durchgeführt werden. Ihre Bedeutung liegt darin, die Tragfähigkeit des Bodens für das Bauvorhaben sicherzustellen. Bevor Sie das Fundament gießen oder die Bodenplatte setzen, können die Kosten für den Bauherren erheblich sein. Um diese Kosten zu reduzieren, entscheiden sich einige Bauherren dazu, Teile der Erdarbeiten selbst zu erledigen. Dabei ist jedoch eine gewisse Erfahrung erforderlich, da andernfalls die Gewährleistung bei auftretenden Schäden gefährdet sein kann.

Inhaltsverzeichnis
Jetzt Projekt anfragen

Sie ziehen ein Bauvorhaben in Betracht? Kontaktieren Sie uns noch heute und lassen Sie uns gemeinsam die ersten Schritte hin zu Ihrer Traumimmobilie gehen.