Was ist die Netto Grundfläche?
Gemäß den Standards der DIN 277 wird die Nettogrundfläche, kurz NGF, als die kumulierte Summe sämtlicher nutzbarer Flächen auf den Grundrissebenen eines Gebäudes definiert. Hierbei handelt es sich um Flächen, die uneingeschränkt für Wohn-, Arbeits- oder Gewerbezwecke nutzbar sind.
Woraus setzt sich die Netto Grundfläche zusammen?
Die Nettogrundfläche gliedert sich in folgende Bereiche:
- Nutzfläche (NF): Dies umfasst die tatsächlich verfügbare Grundfläche der einzelnen Geschosse des Bauwerks, die der sinnvollen Nutzung des Gebäudes dient.
- Technische Funktionsfläche (TF): Hierunter fallen sämtliche technischen Funktionsflächen, die unter anderem für die Unterbringung der zentralen Haustechnik vorgesehen sind.
- Verkehrsfläche (VF): Diese beinhaltet alle Wege, die den Zugang zu den Räumlichkeiten ermöglichen und den Verkehr innerhalb der Gebäude erleichtern, wie beispielsweise Flure, Hallen, Treppen und Fahrzeugverkehrsflächen.
Ist die NGF gleich die Wohnfläche?
Die Bezeichnung der Nettogrundfläche als reine Wohnfläche ist nicht angemessen, da sie nicht ausschließlich die Wohnbereiche umfasst. Die DIN 277 verzichtet daher bewusst auf die Verwendung des Begriffs „Wohnfläche“.
Wie unterscheidet sich die Netto Grundfläche von der Brutto Grundfläche?
Die Nettogrundfläche unterscheidet sich wesentlich von der Bruttogrundfläche, da letztere zusätzlich die Konstruktionsgrundfläche (KGF) einschließt. Die Konstruktionsgrundfläche umfasst die Summe der Grundflächen sämtlicher aufgehenden Bauteile auf den Grundrissebenen. Hierbei handelt es sich um die Flächen, die als Standflächen für die einzelnen Bauteile dienen, wie beispielsweise Pfeiler und Wände. Diese Flächen sind logischerweise nicht anderweitig nutzbar und werden daher zur Bruttogrundfläche hinzugezählt.
Welche Rolle spielt die Netto Grundfläche bei der Kostenkalkulation?
Die Nettogrundfläche repräsentiert eine zentrale Messgröße in der Architektur, im Immobilienwesen und bei der Bauplanung. Sie gewinnt an Bedeutung, da sie sich auf die effektiv nutzbare Fläche eines Gebäudes oder Raums bezieht, unter Ausschluss von Wänden, Stützen, Treppen, Aufzügen, Korridoren und anderen nicht nutzbaren Bereichen.
Insbesondere im Kontext von Hausverkäufen fungiert die Nettogrundfläche neben der Bruttogrundfläche als entscheidende Kennzahl zur Wertermittlung einer Immobilie. Sie spielt eine wesentliche Rolle in der Kalkulation von Bau- oder Sanierungskosten.
Die tatsächlich nutzbare Fläche beeinflusst maßgeblich die benötigten Materialmengen für den Bau sowie andere Kostenfaktoren wie Bodenbeläge, Beleuchtung und Heizung. Daher nutzen Immobilieninvestoren und Bauunternehmen die Nettogrundfläche, um präzise Budgets zu erstellen und Kosten zuverlässig zu schätzen.
Welche Informationen sind für die Berechnung erforderlich?
Die Nettogrundfläche setzt sich, wie bereits erwähnt, aus sämtlichen nutzbaren Räumen eines Gebäudes zusammen – konkret aus Nutzfläche, Technischer Funktionsfläche und Verkehrsfläche. Um die Nettogrundfläche zu berechnen, bedarf es somit der Summe dieser drei Größen, was in folgender Formel verdeutlicht wird:
Nettogrundfläche (NGF) = Nutzfläche (NF) + Technische Funktionsfläche (TF) + Verkehrsfläche (VF)
Die genaue Ermittlung der einzelnen Größen für die Gesamtsumme ist in den Richtlinien der DIN 277 bzw. unter DIN 277-2 festgelegt. Es ist jedoch zu beachten, dass es bei bestimmten Gegebenheiten, wie Dachterrassen oder Balkonen, zu Stolperfallen kommen kann. Daher wird Bauherren oder Hausbesitzern empfohlen, einen zertifizierten und unabhängigen Gutachter zu beauftragen.
Welche rechtlichen Aspekte sind mit der Netto Grundfläche verbunden?
Die Nettogrundfläche ist mit gesetzlichen Bestimmungen verknüpft, die in einigen Regionen spezifizieren, dass bestimmte Gebäudetypen eine Mindestnettobodenfläche für definierte Funktionen aufweisen müssen. Dies gilt beispielsweise für Geschäfts- oder Bürogebäude. Weitere rechtliche Aspekte umfassen:
- Mietrecht: Die Nettogrundfläche dient als Grundlage für die Mietrechnung.
- Baugenehmigungen: Die Nettogrundfläche stellt einen entscheidenden Teil des Genehmigungsprozesses dar, um sicherzustellen, dass das geplante Bauvorhaben den geltenden Vorschriften entspricht.
- Immobilienbewertung: Für Gutachter und Sachverständige fungiert die Nettogrundfläche als Bewertungskriterium bei der Wertermittlung einer Immobilie.
Fazit
Der Terminus Nettogrundfläche umfasst sämtliche Flächen eines Gebäudes, die sich für Wohn- oder Gewerbezwecke nutzen lassen. Jedoch berücksichtigt sie lediglich die tatsächlich nutzbaren Flächen und ignoriert dabei Pfeiler und Wände – im Gegensatz zur Bruttogrundfläche. Die Nettogrundfläche stellt eine bedeutende Kennzahl dar, die in verschiedenen Sektoren wie Architektur, Immobilienwesen und Bauplanung von essentieller Relevanz ist.